Guten Morgen,
die Beachtung der Flur Namen gehört zum kleinen 1x1. Die Andreaskapelle von Kleinvach und die dazugehörige Wüstung Wettingendorf, haben jedoch in unserer Region einen Sonderstatus was die Wüstungs Forschung angeht, hier sind schon Generationen von Forschern auf der Suche.
Die Andreaskapelle wurde noch im 30 jährigen Krieg als Siechenhaus verwendet und steht deshalb vermutlich noch heute. Auf dem Friedhof fand sich ende des 19. (Anfang des 20.) Jh. ein Münzschatz von dem heute nichts mehr vorhanden ist.
Die zugehörige Siedlung ist trotz intensiver Suchen bis heute nicht gefunden. So ungewöhnlich es sein mag, möglicherweise befinden sich die Dorf Wüstung oberhalb der Kapelle in einem kleinen Wäldchen. Oder auch in der Werra Aue und ist heute von Schwemmsanden überlagert.
Im näheren Umfeld der Kapelle finden sich immer mal wieder steinzeitliche Artefakte, jedoch keinerlei zeitspezifische Keramik zu der Wüstung Wettingendorf.
Historische Namensformen:
• Wetigindorf (1297) [Schmidt Urkundenbuch Eichsfeld Nr. 764]
• Wecyndorf, zu (1354)
• Wetyndorf, zu (1357)
• Wetchendorff (um 1377)
• Wettigendorf [Reimer]
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
• 1338: Berthold genannt Eselskopf verpfändet dem Hermann von Netra genannt von Vach sein Gut zu Wettingendorf.
• 1354: Die von Eselskopf verkaufen ihre 2 Teile zweier Fischweiden zu Wettingendorf an die von Netra.
• 1357: Die von Eselskopf verkaufen an Otto von Netra ihr gesamtes Gut und Recht zu Wettingendorf.
• 1596: Tobias Homberg zu Vach mit den heimgefallenen Lehen der von Netra nach deren Aussterben durch Hessen belehnt
Lage und Verkehrslage:
4 km südlich von (Bad Sooden-) Allendorf gelegen
1 km südlich von Kleinvach gelegen, oberhalb der Werra am Wettigenstein
Flurname: "Vorm Wetzsteine, "Vor, bei der Kirche"
Ersterwähnung:
1297
Obwohl der Lagis Eintrag den Eindruck vermittelt, dass die Wüstung lokalisiert sei, ist dies nicht der Fall. Denn die Flurnamen helfen hier nicht weiter.

LG
Patrick