Reinigung einer römischen Kleinmünze

Begonnen von stratocaster, 04. August 2014, 13:31:58

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

stratocaster

Bild 1: Fundzustand völlig lehmverkrustet

Bild 2: Münze mit Wasser gut nass machen und ein kleines Stahlbürstchen ohne Druck auf der Oberfläche kreisen lassen

Bild 3: links unten: so sieht die Oberfläche dann aus. Mit Haushaltspapier abtupfen.
           Und das ganz immer und immer wieder wiederholen, bis kaum noch was abgeht

Bild 4: So sieht die Münze dann aus. Mann erahnt die behelmte Büste nach links und eine stehende Figur

Bild 5: Abschließend mit rotierender Stahlbürste trocken ohne Druck und bei geringster Drehzahl gedremelt.

Jetzt ist es klar: Eine Konstantinopolis-Prägung in miserabler Erhaltung (kommt nicht von meiner Reinigungsmethode)

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Nanoflitter

Ich bin eigentlich von der Drahtbürste bei Münzen komplett weg. Eher Skalpell und Nadel, Zahnstocher. Die Bürste ist halt weniger selektiv und
entfernt oft Details, die mit etwas Korrosion auf der Münze belassen noch zur Erkennung beitragen.
Aber vielleicht hast du ja mit der Bürste mehr Gefühl, wie ich...

Gruss... 

stratocaster

Unabhängig vom wirklich miserablen Zustand der Münze ging es ja hier zunächst darum, den Dreck
möglichst schonend und unselektiv zu entfernen. Da ist mir ein Zahnstocher zu uneffektiv und ein Skalpell (oder Nadel) zu gefährlich,
weil da womöglich plötzlich blankes Metall zu sehen ist.
Ein Skalpell benutze ich erst, wenn ich weiss, woran ich bin und was ich so einigermassen gut sehe, um dann die Strukturen freizulegen.
Das war hier nicht der Fall (wegen des miserablen Zustandes).
Was die Bürste betrifft: Wirklich ohne Druck über der Oberfläche kreisen und nass abwischen; und immer wieder  :irre:
Ich bilde mir ein, bei dieser Münze kein einiges Stück Patina angekratzt oder entfernt zu haben; wobei man ja kaum von Patina reden kann.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Nanoflitter

Mit dem Dreck drauf kann ich eigentlich keine Münze beurteilen. Kann ja was gutes drunter sein. Mit einem Skalpell geht der Dreck recht gut ab.
Immer schön kreisen, bis es grün wird, mit Gefühl... dann vorsichtig mit Zahnstocher, Zahnarztbesteck oder Nadel(was einem besser liegt) kreisend schräg reinigen.
Da kriegt man auch nicht so Löcher. Ist dann halt ein Dreck-Rost-Patina-Gemisch drin....
Aber es gibt auch viele Münzen, da ist leider alles zu spät, bei deiner sicher auch. :heul:

Gruss...   

stratocaster

Zitat von: Nanoflitter in 04. August 2014, 18:21:38
Kann ja was gutes drunter sein. Mit einem Skalpell geht der Dreck recht gut ab.

Hatte ich auch gedacht, dass was gutes drunter ist.
Machst Du das mit dem Skalpell nass oder trocken ?

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Nanoflitter

Meist über einer Margarineschachtel mit Wasser, da tauch ich die ab und an ein. Ich sehe da einfach besser, wenn der Staub weg ist.
Hier mal ein Bsp. Ist zwar nicht römisch, aber sehr vergammelt, nur noch teilweise Bröselpatina. Ein Strich mit der Drahtbürste, und ich könnte nie
mehr lesen, das das mal 1/4 tel Kreuzer, Nassau 1819 war. Die Oberfläche besteht praktisch nur noch aus Korrosion und Dreck.

Gruss...

Nanoflitter

Na ja, ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, das ich Drahtbürsten nicht mehr so mag, jetzt wird's doch etwas mehr, ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, Strato, das ich mich hier so reinhänge. Aber heut regnets, da geh ich nicht aufn Acker. ..
Ich hab mir vor einiger Zeit mal bei Eb.. so 500 ungereinigte Römer gekauft. Osteuropäischer Herkunft, Balkan warscheinl. Nur um genügend Material für Reinigungsversuche zu haben. 400x hab ich fertig, davon sind so 200 Schrott, nix zu erkennen, 100 so grad so was zu sehen, und 100 ungefähr ganz ok geworden. Hier mal ein paar Beispiele. Linke Reihe Mist, mittlere 3 Reihen ganz ok, rechte Reihe so Kaufzustand. Ich hab echt alles ausprobiert, an Werkzeug ist das übrig, was ich heute noch nehme, Bild unten. Ein Stereomicroscop wär vielleicht noch ne Anschaffung....
Aber 500 Münzen ist ne Menge Holz, 1 Jahr kratz ich da schon rum...  :-) aber man lernt was dabei, muss nicht sooo aufpassen, wie bei einer Fundmünze von hier, die dokumentiert und gemeldet wird. Und die Münzen bleiben in Europa, in guten Händen, wandern nicht zu irgendwelchen Archäospaßhabekids in US.
Gruss...

stratocaster

Ist doch prima, dass wir hier unsere Erfahrungen einbringen.

Ich habe übrigens auch mit einigen wenigen Flohmarkt-Münzen angefangen
(ich stehe dazu; wer´s nicht gut findet: auch akzeptiert)
Das obere Bild zeigt Flohmarkt-Münzen vorher/nachher

Im unteren Bild eine Silbersudmünze, bei der ein Skalpell das weit bessere Werkzeug war
als eine Drahtbürste. Hängt damit zusammen, dass man auch im verdreckten Zustand
schon gesehen hat, wo der Weg hingeht; d.h. die Strukturen waren schon einigermaßen erkennbar.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Nanoflitter

Macht Spass, :-) man merkt nicht, wie die Zeit verfliegt...
Im oberen Bild gefallen mir die Vorherzustände der beiden ersten Münzen fast besser, aber Geschmackssache.
Die untere im nächsten Bild ist erste Sahne geworden, Gratulation! :super:

Gruss...